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Öffentlicher Vortrag

Immo FRITSCHE
Universität Leipzig

Montag, 11.09.2023, 19:00 Uhr

 

Die Sozialpsychologie der Klimakrise: Vom individuellen zum kollektiven Handeln

Gegenwärtig beginnt sich das historische Zeitfenster zu schließen, innerhalb dessen katastrophale Prozesse des Klimawandels noch aufgehalten werden können. Diese werden gemäß der Klimaforschung dann unumkehrbar. Wie geht der oder die Einzelne mit dieser beispiellosen globalen Herausforderung um? Die Klimakrise ist ein kollektives Problem und lässt sich auch nur kollektiv wirksam beeinflussen, nicht jedoch durch einzelne Individuen. Wie lässt sich erklären, dass Einzelne sich trotzdem in Alltag und Politik für Klimaschutz engagieren? Diesen Fragen geht Immo Fritsche in seinem Vortrag nach. Ein Schlüssel ist hierbei die Neigung und Fähigkeit von Individuen, sich selbst über Gruppenzugehörigkeiten zu definieren („soziale Identität“) und als Mitglied eines Kollektivs zu handeln. Kollektives Denken und Handeln tritt unter Bedingungen wahrgenommener persönlicher Hilflosigkeit verstärkt auf, wird in persönlichen und gesellschaftlichen Krisensituationen (wie dem Klimawandel) also wichtiger. Eine soziale Identität motiviert Menschen, sich im Sinne ihrer Gemeinschaft und für deren Ziele zu engagieren. „Wir-Denken“ kann also persönliche Hilflosigkeitswahrnehmungen angesichts des globalen Klimawandels in den Hintergrund treten lassen und Menschen zu gemeinschaftlichem Klimahandeln motivieren. Anhand empirischer Befunde aus der sozialpsychologischen Forschung erläutert Fritsche die sozialen und psychologischen Randbedingungen, von denen Grad und Form kollektiven Klimahandelns Einzelner abhängen: Die Identifikation mit einer Gruppe, die Wahrnehmung umweltfreundlicher Gruppennormen und die Überzeugung, dass die Gruppe handlungsfähig ist. Er erörtert, weshalb diese Randbedingungen derzeit häufig nicht erfüllt sind und auf welchem Wege Einzelne, Organisationen oder staatliche Akteure im Rahmen einer ökologischen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft auf deren Herstellung hinwirken können. Außerdem werden die Chancen und Risiken kollektiver Strategien diskutiert.    

Kontakt

Univ.-Prof. Dipl.-Psych. Dr.phil.

Katja Corcoran

Institut für Psychologie



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